Sozialforum fordert: Mindestlohn auch bei Vermittlung von Arbeitslosen

PM20140423/ Das Erlanger Sozialforum fordert die Stadt Erlangen als Träger des Jobcenters auf, in Zukunft nicht mehr in Stellen zu vermitteln, bei denen weniger als 8 Euro 50 die Stunde gezahlt wird.

Hintergrund sind Ausnahmen im kommenden Mindestlohngesetz, die das Sozialforum ablehnt: So sollen u.a. Langzeitarbeitslose für ein halbes Jahr keinen Anspruch auf den Mindestlohn haben. Das gleiche soll für unter 18-Jährige gelten.

Das Sozialforum befürchtet, dass Unternehmen gezielt Stellen für unter 8,50 anbieten, und die Betroffenen nach dem Ende der Probezeit wieder in die Langzeitarbeitslosigkeit entlassen. Das Jobcenter würde durch die Vermittlung solcher Stellen (die nach dem Gesetz dann nicht abgelehnt werden dürfen) solche Praktiken sogar noch unterstützen.

Für das Sozialforum ist klar: "Niemand darf mehr gezwungen werden, z.B. für 4 Euro in der Wurstfabrik eines Steuerhinterziehers zu schuften."

So könnte die Stadt beweisen, dass sie als alleiniger Träger des Jobcenters (sogenannte Optionskommune) besser für die Arbeitslosen ist, als der Regelfall, in dem die Jobcenter zusammen mit der Arbeitsagentur betrieben werden.