Erlanger Sozialforum
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7.7.2012

Pressemitteilung

Sozialforum fordert echtes Sozialticket und lehnt Fahrpreiserhöhungen bis zu 30% ab.

Der Erlanger Stadtrat hat eine Erhöhung der Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr von bis zu 30% beschlossen. Für etwa 5500 ErlangerInnen soll es einen Rabatt in Höhe von 8,10 Euro auf Monatstickets (Jahresabo) geben. Diese geringere Preiserhöhung wird als "Sozialticket" bezeichnet.

Das Erlanger Sozialforum erinnert daran, dass die vor allem in Nürnberg sehr aktive Bewegung für ein Sozialticket immer gefordert hat, dass dieses Ticket nicht mehr kostet, als im Hartz 4 Regelsatz für Mobilität bewilligt wird, das sind zur Zeit maximal 19,20. Auch dieser Betrag steht den Erwerbslosen nicht voll zur Verfügung, das der Regelsatz nicht das Existenzminimum sichert.

Diese Forderung haben in Erlangen zahlreiche Organisationen auch mit einer Demonstration vor dem Rathaus bekräftigt.

Im nächsten Umwelt- Verkehrs- und Planungsausschuss des Erlanger Stadtrates wird ein Dringlichkeitsantrag der Grünen Liste behandelt, der eine realistische Feststellung der tatsächlichen Kosten des so genannten Sozialtickets verlangt, diese seien - nach Erfahrungen anderer Städte - deutlich geringer.

Der Stadtrat sollte diesen Hinweis der Grünen Liste zum Anlass nehmen, und ein Sozialticket einführen, das diesen Namen verdient, also für maximal 19 Euro 20. Nach den von der GL vorgelegten Zahlen ist ein solches Sozialticket ja durchaus finanzierbar.

Das Sozialforum fordert aber auch, die Fahrpreiserhöhung um bis zu 30% zurückzunehmen, da auch viele Menschen, die nicht viel mehr als Hartz4 verdienen, sich den Bus kaum noch leisten können. Umgekehrt gehen durch eine massive Preiserhöhung auch Kunden verloren, so dass die Einnahmen der Stadtwerke nicht im selben Maß steigen werden, wie die Fahrpreise. Dafür wird der Autoverkehr zunehmen.

Das Sozialforum verlangt, dass die Wirtschaft einen Beitrag zum Nahverkehr leistet. Die Stadtwerke machen es durch ihre Busse und in Zukunft auch die Stadt-Umland-Bahn überhaupt erst möglich, dass über 50.000 Einpendler jeden Tag in die Stadt kommen, ohne dass der Verkehr völlig zusammen bricht. Von diesen über 50.000 Menschen profitiert die Erlanger Wirtschaft, weil diese Menschen in Erlangen arbeiten und einkaufen. Dafür muss sie einen Beitrag leisten.